Mann steht vor einer offenen Tür

Wenn der Sturm kommt – und Jesus schon im Boot ist

Jürgen Ferrary
12. Juli 2025

Manchmal fühlen wir uns, als könnte uns nichts umhauen. Die Sonne scheint, das Leben läuft, wir haben den Eindruck, alles im Griff zu haben. Doch dann ziehen Wolken auf, der Wind frischt auf, und plötzlich befinden wir uns mitten in einem Sturm, der uns den Boden unter den Füßen wegzieht. Wir wissen, dass schwierige Zeiten kommen können, aber wenn sie da sind, trifft es uns oft unvorbereitet.

Wir kennen die Geschichte aus der Bibel, in der die Jünger mit Jesus in einem kleinen Boot über den See Genezareth fahren und in einen Sturm geraten. Sie wussten, wie schnell dort ein Unwetter aufziehen kann, doch als die Wellen über das Boot schlagen, sind sie schockiert und wie gelähmt – so wie wir es oft auch sind.

Zuerst kämpfen sie alleine gegen Wind und Wellen, bis das Boot fast untergeht. Erst dann wecken sie Jesus, der immer noch seelenruhig im Heck schläft. Und dann heißt es:

„Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: ›Sei still! Schweig!‹ Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still“ (Markus 4,39 HfA).

Als Christ frage ich mich: Wie konnten die Jünger glauben, dass das Boot sinken würde, wo doch Jesus selbst mit an Bord war? Dachten sie wirklich, dass Gott zulassen würde, dass das Boot mit dem Sohn Gottes kentert? Und warum haben sie ihn erst geweckt, als es fast zu spät war?

Vielleicht stellt uns Gott heute genau diese Frage: Wie kommen wir eigentlich darauf, dass unser Leben untergeht, wo Jesus doch bei uns ist? Warum versuchen wir immer alles erst aus eigener Kraft, bevor wir auf die Idee kommen, Jesus „zu wecken“?

Warum behandeln wir Jesus oft wie einen Notnagel oder ein Rettungsboot, statt ihn als Steuermann unseres Lebens einzuladen? Denn eigentlich wissen wir doch, dass kein Sturm dieser Welt stärker ist als er.

Lass dich nicht von Wind und Wellen einschüchtern. Lass dich von Blitz und Donner nicht in Angst versetzen. Solange du deinen Blick auf Jesus richtest, wirst du auch im Sturm stehen und sicher an dem Ziel ankommen, das Gott für dich vorbereitet hat.

Und hier liegt eine geistliche Gesetzmäßigkeit: Wo Sonne ist, da ist auch Schatten. Dort, wo wir das tun, wozu Gott uns beruft, wo wir Schritte im Glauben gehen, wird der Widersacher versuchen, uns Steine in den Weg zu legen.

Nicht anders erging es den Aposteln. Nach der Auferstehung Jesu zogen sie in alle Welt, um von ihm zu erzählen. Paulus berichtet von seiner Situation in Ephesus:

„Denn hier steht mir eine Tür weit offen, um erfolgreich wirken zu können. Doch es gibt viele Gegner“ (1. Korinther 16,9 BB).

Wenn sogar Paulus Gegenwind bekam, dürfen wir uns nicht wundern, wenn auch wir auf Widerstand stoßen, sobald wir für Gott Schritte gehen. Doch ich möchte dir Mut machen: Frage Gott, was dein nächster Schritt sein soll, und gehe ihn. Vertraue darauf, dass er mit dir ist.

Lass dich nicht verunsichern oder von Zweifeln bremsen. Es ist eine Taktik des Widersachers, dich ins Wanken zu bringen, um dich von deinem Weg abzulenken. Aber Jesus ist stärker. Seine Kraft ist bei dir, und er wird dich durch jeden Sturm tragen.

Geh entschlossen voran und weigere dich, von dem Weg abzuweichen, den Gott dir gezeigt hat. Vertraue ihm. Mit Jesus im Boot kannst du mutig und sicher dein Ziel verfolgen.

Während du mutig deinen nächsten Schritt im Vertrauen auf Jesus gehst, ist er bei dir, im Sturm und darüber hinaus.

Sei gesegnet!

„Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren“ (André Gide).

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